Ist das Kunst … ?… oder kann das weg … ?
Ist das Kunst … ?… oder kann das weg … ?
Die Baustelle als ephemere Galerie
Das Unfertige, Ephemere und Vergängliche liegt in der Natur einer Baustelle, die in der Regel auf die Fertigstellung hinzielt- den Einzug, die „Inbetriebnahme“, die Belegung durch die Nutzer. Es gibt Rituale, die die einzelnen Schritte begleiten- das Richtfest als Markierung für den beendeten Rohbau, Einweihung und „Schlüsselübergabe“ als Zeitpunkt für den Rückzug derjenigen, die geplant und gebaut haben. Das „Hausrecht“ wird übergeben. Allein diese Begriffe zeigen schon, wie stark eine Baustelle auf das Ende fixiert ist. Nicht der Weg ist das Ziel- Ziel ist der Grund für den Weg!
Dabei zeigt sich Baustellenkunst überall- oder sollte man sagen: Baustellen- Poesie? Sie zeigt sich in der Kraft einzelner Bauelemente, in der zufälligen Zusammenstellung von Farben, Formen und Materialcollagen, die gerade durch ihr ephemeres Dasein besonders werden. Allein die zwischenzeitlichen Raumnutzungen, die durch wechselnde Gewerke immer wieder anders erscheinen. Die Baustellenkunst ist schon da- sie muss nur erkannt werden.